Ärztinnen und Ärzte aus dem LKG-Zentrum erarbeiten Seite an Seite das bestmögliche individuelle Betreuungs- und Behandlungskonzept für die betroffenen Säuglinge, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen. Dies wird erreicht durch die enge Zusammenarbeit von unterschiedlichen medizinischen und zahnmedizinischen Fachdisziplinen:
- Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgischen Klinik
- Zahnklinik 3 – Kieferorthopädie
- Hals-Nasen-Ohren-Klinik mit der Phoniatrie und Pädaudiologie sowie der Logopädie
- Kinder- und Jugendklinik
- Frauenklinik und Geburtshilfe
- Humangenetisches Institut
Aus der langjährigen Erfahrung der betreuenden Ärztinnen und Ärzte – orientiert an aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen – wird die Therapie individuell auf das betroffene Kind abgestimmt. Als Basis dient hierzu der folgende chronologische Behandlungsablauf, der individuell modifiziert wird.
Das Erlanger Behandlungskonzept im Überblick
Schwangerschaft
- Vorgeburtliche Diagnostik und Beratung.
Geburt

- Festlegung des interdisziplinären Behandlungskonzepts nach der Geburt.
- Außerdem erfolgt – falls erforderlich – die Abdrucknahme für die Anfertigung eines kieferorthopädischen, prächirurgischen Gaumenplättchens (“Alveolar Molding“). Regelmäßige Kontrollen mit Anpassung und ggf. Neuanfertigung des Gaumenplättchens sind erforderlich.
- Zudem kann – sofern erforderlich – eine kieferorthopädische prächirurgische Ausformung der Nase mit Hilfe eines am Gaumenplättchen angebrachten Nasenstegs (“Nasoalveolar Molding“, kurz NAM) notwendig sein. Regelmäßige Kontrollen, Nasenabformungen und Anpassungen sowie ggf. Neuanfertigungen sind auch hier erforderlich.
4. bis 6. Monat


- Operativer Verschluss der Lippe und der Weichteile des zahntragenden Kieferabschnitts und des Nasenbodens.
- Am Tag der Operation erfolgt eine pädaudiologische Untersuchung.
- Ggf. Einlage von Paukenröhrchen.
- Nach Abgeschlossener Wundheilung erfolgen ggf. die Stabilisation mittels Nasenretainer und die Neuanfertigung des Gaumenplättchens. Regelmäßige Kontrollen mit Anpassungen sind erforderlich.
12. bis 15. Monat

- Operativer Verschluss des weichen und / oder harten Gaumens.
- Am Tag vor der Operation erfolgt eine pädaudiologische Untersuchung.
- ggf. Einlage Paukenröhrchen.
- Kieferorthopädische Frühbehandlung zur Verbesserung der Sprache bei funktionellen Störungen und zur Förderung des Mittelgesichtswachstums.
5. bis 6. Lebensjahr
- ggf. Korrekturen, z. B. Naseneingangskorrektur.
- ggf. Korrektur des velopharyngealen Abschlusses.
8. bis 10. Lebensjahr
- ggf. sekundäre Osteoplastik (Knochentransplantation) zum ungehinderten Durchbruch spaltnaher Zähne und zuvor – sofern erforderlich – kieferorthopädische Korrektur der Oberkieferbreite.
10. bis 14. Lebensjahr
- Kieferorthopädische Korrekturen der Kiefer- und Zahnfehlstellungen.
Nach Abschluss des Wachstums
- ggf. Korrekturoperationen, z. B. an Narben, Nase und Kiefer, z. B. operative Verlagerung des Mittelgesichts oder des Unterkiefers.
- Kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung.
- Implantat- und ggf. prothetische Versorgung.