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Ein Lächeln zaubern

Bürgervorlesung informiert über die Versorgung von Lippenspalten am Universitätsklinikum Erlangen

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten lassen sich dank Ultraschall bereits bei ungeborenen Kindern feststellen. Um Betroffenen eine normale Entwicklung des Essverhaltens, des Sprechens und der Mimik zu ermöglichen, wird in der Regel zeitnah nach der Geburt mit einer Therapie begonnen. Die OP-Techniken sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die Spalten nach dem Eingriff oft sogar kaum mehr zu sehen sind. Prof. Dr. Dr. Marco Kesting ist einer der Sprecher des Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Zentrums des Universitätsklinikums Erlangen und stellt am Montag, 24. Januar 2022, ab 18.15 Uhr das Therapiekonzept der interdisziplinären Einrichtung im Rahmen seiner Bürgervorlesung vor. Dabei geht Prof. Kesting auch auf die historische Entwicklung der Spaltchirurgie, auf die chirurgischen Vorgehensweisen und konkrete Fallbeispiele ein. Interessierte können den Vortrag – unter Beachtung der aktuell geltenden 2G-Regelung, der FFP2-Maskenpflicht sowie der geltenden Hygienevorgaben am Uni-Klinikum Erlangen – vor Ort oder online über einen Livestream verfolgen.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten gehören zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen des Menschen. Meist sind bei diesen komplexen Entwicklungsstörungen einseitige oder beidseitige Lippenspalten beteiligt. „Die chirurgische Versorgung von Lippenspalten ist anspruchsvoll“, betont Marco Kesting. „Zum einen muss die Funktion des Lippenmuskels wiederhergestellt werden, der für eine normale Entwicklung des Sprechens, des Essens und auch der mimischen Bewegungen essenziell ist. Zum anderen müssen die verschiedenen Haut- und Schleimhautschichten der Lippe so rekonstruiert werden, dass die extrem hohen ästhetischen Ansprüche in der Mitte des Gesichts erfüllt werden können.“ Bei Lippenspalten handelt sich um komplexe Fehlbildungen, die meist mit einem Gewebedefizit des Nasenbodens, einer Verziehung der Nase sowie mit zahlreichen falsch ansetzenden Muskeln einhergehen. Deswegen sind für die Korrektur auch viele unterschiedliche chirurgische Schritte notwendig.

Interdisziplinarität ist Trumpf

„Jede Spaltfehlbildung weist individuelle Unterschiede in der Ausprägung und der Anatomie auf“, sagt Prof. Kesting. „OP-Techniken können daher nicht identisch bei allen Patientinnen und Patienten angewendet werden, sondern müssen individuell angepasst werden. Das erfordert viel chirurgische Erfahrung.“ Eine Spaltbehandlung lässt sich nur im interdisziplinären Team erfolgreich durchführen: Expertinnen und Experten aus den Fachgebieten der Kieferorthopädie, der Pädaudiologie und der Logopädie begleiten die kleinen Patientinnen und Patienten sowie deren Eltern bereits ab dem Zeitpunkt der Diagnose – in der Regel bereits vor der Geburt – meist bis ins Erwachsenenalter nach Abschluss aller Korrekturen.

Bürgervortrag online abrufen

Wie können die Spezialistinnen und Spezialisten des Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Zentrums betroffenen Kindern helfen? Welche chirurgischen Techniken werden dabei angewendet und wo liegt der Vorteil der Interdisziplinarität? Auf diese und weitere Fragen geht Prof. Kesting in seiner Bürgervorlesung „Ein Lächeln zaubern – die Versorgung von Lippenspalten am Uni-Klinikum Erlangen“ ein. Der Vortrag ist der letzte im laufenden Wintersemester 2021/22 und steht allen Interessierten, die die Veranstaltung nicht live mitverfolgen können, voraussichtlich ab Montag, 31. Januar 2022, kostenlos zum Abruf oder zum Download in der Mediathek unter www.uker.de/bvl zur Verfügung.

Weitere Informationen: 

Prof. Dr. Dr. Marco Kesting, FEBOMFS

09131 85-33601

mkg-chirurgie(at)uk-erlangen.de